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Gasspeicherstand – Indikator für Preis & Versorgungssicherheit

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Im Herbst ist der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland wieder ein wichtiges Thema, insbesondere seitdem Russland im Jahr 2022 die Gaslieferungen gedrosselt bzw. gestoppt hat. Denn gerade im Hinblick auf den Winter stellt sich die Frage, ob wir mit unserem Gasspeicherfüllstand durch die kalte Jahreszeit kommen oder ob gegebenenfalls Engpässe auftreten können. Folglich ist der Gasspeicherstand ein wichtiger Indikator für das Preisniveau und die Versorgungssicherheit.

Aber was genau ist eigentlich ein Gasspeicher?
Beim Gasspeicher handelt es sich um die staatlich kontrollierte Aufbewahrung bzw. Bevorratung von Gas in entsprechenden Speichern. Ziel dieser ist es, unabhängig in der bundesweiten Energieversorgung zu sein und saisonale Bedarfsschwankungen sowie Lieferengpässe ausgleichen zu können. In der Regel werden die Gasspeicher im Sommerhalbjahr befüllt und in Zeiten der Heizperiode teilweise geleert.

Um die Gasversorgung für den Winter 2024/25 zu sichern, musste bis zum 01. Oktober ein Speicherfüllstand von 85 % erreicht werden, zum 01. November 95 %. Aktuell liegt der Füllstand der Gasspeicher bereits bei 98 % (Stand 28. Oktober), was zeigt, dass die Gasversorgung in Deutschland stabil ist und wir voraussichtlich auch dieses Jahr ohne Engpass über den Winter kommen. Ein sparsamer Umgang beim Gasverbrauch bleibt dennoch wichtig und sollte von jedem berücksichtigt werden.

Jedenfalls ist der durchschnittliche Verbrauch von Privathaushalten und Gewerben in Deutschland bis einschließlich August 2024 um gut 6 % geringer ausgefallen als im Vorjahr, was jedoch mit den vorherrschenden Temperaturen zusammenhängt. Denn je höher die Temperaturen, desto niedriger ist der Verbrauch – und umgekehrt. So war es in diesem Jahr bis einschließlich August auch insgesamt 1 Grad wärmer als im Vorjahr.

Bleibt das Wetter so wie es ist, dürften die Gasspeicher bald randvoll sein – hier profitiert Deutschland davon, dass weniger Gas verbraucht als eingelagert wird, was sich wiederum positiv auf die Gaspreise auswirkt. Diesbezüglich hat die EVL zum Beispiel bereits gehandelt und zum 01. Oktober ihre Preise senken können. Vorbeischauen und Preise vergleichen lohnt sich also: www.evl.de.

Und woher kommt das Gas überhaupt?
In Deutschland wird das Erdgas nur in geringen Mengen gefördert. Daher wird dieses überwiegend aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden importiert. Zudem fließt seit dem Winter 2022/23 Gas aus den ersten deutschen LNG-Terminals in das Netz. Und auch hier wird der Anteil künftig steigen.