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Ein Altstadtspaziergang durch Limburg …

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Sich etwas Zeit zu nehmen, um die Limburger Altstadt zu Fuß zu erkunden, lohnt sich immer. Heute möchten wir euer Augenmerk auf einige Altstadt-Schönheiten lenken, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen. Viel Spaß beim Rundgang …

Besucher:innen aus der ganzen Welt kommen nach Limburg, um den Dom, das Pfarrhaus und das Diözesanmuseum mit dem Domschatz zu bewundern. Unser etwa einstündiger Spaziergang durch die Altstadt konzentriert sich jedoch auf Sehenswürdigkeiten, die oft eher am Rande wahrgenommen werden. Spannend sind sie trotzdem.

Unser Rundweg beginnt am Schleusenweg, wo es auch gute PKW-Parkmöglichkeiten gibt. Beim Gang über die alte Lahnbrücke aus dem 14. Jahrhundert bietet der Blick auf den sich in der Lahn spiegelnden Dom gleich Limburgs beliebtestes Fotomotiv. Oft übersehen wird dabei die Steinfigur in der Mitte der Brücke. Es handelt sich um den heiligen Nepomuk, einen böhmischen Märtyrer, der im 14. Jahrhundert lebte und in der katholischen Kirche als Schutzpatron der Brücken verehrt wird. 321 Jahre nach seinem Tod im Jahre 1393 – und zwölf Jahre vor seiner Heiligsprechung 1729 – bekam er seinen Platz auf der Lahnbrücke. Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein ebenfalls wenig beachtetes Steinkreuz. Es wurde den Überlebenden der Pest von 1349 gestiftet.

Kaum über das Ende der Brücke hinweg, in der Brückengasse am Altstadteingang, steht auf der linken Seite das Haus der sieben Laster. Es ist ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert. Es macht Spaß, die Schnitzereien seiner Fachwerkfassade zu betrachten und zu raten, welche der sieben biblischen Laster sie darstellen: Hochmut, Neid, Unmäßigkeit, Geiz, Wollust, Zorn und Trägheit.

Nur wenige Schritte weiter in der Rütsche treffen wir linkerhand auf eines der schönsten und ältesten Fachwerkhäuser Limburgs, das Werner-Senger-Haus. Es wurde bereits 1274 erstmals urkundlich erwähnt. 1802 wurde in der Nähe von Limburg der Räuber Johannes Bückler, bekannt als „Schinderhannes“, verhaftet und im Werner-Senger-Haus gefangen gehalten. Spannend, oder?

Weiter bergauf durch die Altstadt gelangen wir zum Domplatz. Vor der Domfassade stehend, geht es links zur Kapelle St. Michael, von da entlang des Friedhofs der ehemaligen Domherren gelangen wir zu einem recht imposanten Aussichtspunkt. Er liegt etwas versteckt, aber der Blick von hoch oben auf dem Domfelsen über das Lahntal lohnt den kleinen Abstecher. Rechts blickt man auf die neue Autobahnbrücke und links über die Lahn in Richtung Brückenvorstadt. Der perfekte Ort für eine kleine Pause.

Zurück am Domplatz gehen wir an der Südfassade des Doms entlang zum Limburger Schloss. Für sein Schloss ist Limburg wenig bekannt. Es versteckt sich regelrecht hinter dem Dom, und man muss erst einmal wissen, dass es sich dort befindet. Das Schloss wurde ursprünglich als Felsenburg angelegt und seit 2009 liebevoll restauriert. Im 10. Jahrhundert diente es als Gaugrafenburg an der Lahnfurt der „Hohen Straße“ zwischen Köln und Frankfurt.

Zwischen dem Schloss und dem historischen Dompfarrhaus spazieren wir nun die Treppen des Pfarrwegs herab und treffen am Fuße der Treppe auf die Straße Rossmarkt und rechts auf die Kolpingstraße, in der wir wieder einige sehr verschiedenartige, bildhübsche historische Fachwerkhäuser bewundern können.

Wir gehen weiter entlang der Stadtkirche über den Bischofsplatz und den Kornmarkt zurück in Richtung Lahn. An der Plötze halten wir kurz am Ritter-Hattstein-Brunnen. Die Skulptur wurde 1985 vom Limburger Bildhauer Karl-Matthäus Winter geschaffen. Sie zeigt den in der Limburger Chronik des Tilemann Elhen von Wolfhagen (um 1400) erwähnten Ritter, der so stark gewesen sein soll, dass er ein Weinfass hochheben und aus ihm trinken konnte. Die Limburger:innen nennen den Brunnen einfach „Säuferbrunnen“.

Auf dem Rückweg zur alten Brücke können wir noch den Katzenturm bewundern. Der stattliche, runde Turm war Teil der Limburger Stadtwehranlagen, die zwischen 1220 und 1230 erbaut wurden. Der Name rührt von den „Katzenköpfen“ her: Das waren Böller, die dort verschossen wurden. Die Schießscharten kann man noch erkennen. Im Mittelalter diente der Katzenturm als Gefängnis – heute befindet sich in ihm die Sammlung des Lahnschifffahrts-Museums.

Hat euch unser kleiner Rundgang zu etwas weniger beachteten Altstadt-Sehenswürdigkeiten gefallen? Dann würde uns euer Feedback freuen! Es gibt noch so viel mehr in Limburg zu entdecken. Schreibt uns doch einfach an marketing@evl.de was euch in und um Limburg herum besonders gefällt.