Wie wird eigentlich das Trinkwasser in Limburg geprüft?
Sicher habt ihr euch auch schon mal gefragt, wie überhaupt das Trinkwasser in Limburg und Stadtteilen überprüft wird. Für die Trinkwassergewinnung-, aufbereitung und -verteilung sind die Wasserwerke der Kreisstadt Limburg zuständig, deren Betriebsführung die EVL innehat. Und da wir somit sprichwörtlich an der Quelle sitzen, haben wir unsere Experten für Wasser bei einer Trinkwasserprobenentnahme begleiten dürfen.
Insgesamt betreibt die EVL sechs Brunnen für die Trinkwassergewinnung. In diesen wird das gewonnene Rohwasser über UV-Desinfektionsanlagen ohne die Zugabe von Chemikalien wie Chlor desinfiziert – eine zuverlässige und umweltfreundliche Methode, durch die das Trinkwasser keimfrei gemacht wird. Im nächsten Schritt wird das Wasser in das Trinkwassernetz und von dort in die sieben im Netz verteilten Behälter gefördert, die das überschüssige Trinkwasser speichern und somit als Reserve dienen.
Um hierbei die Versorgungssicherheit und die Bereitstellung von Trinkwasser in einwandfreier Qualität sicherzustellen, wird im entsprechenden Rhythmus eine Zustandsbewertung der Brunnen und Hochbehälter durchgeführt sowie regelmäßig Wasserproben entnommen. Dabei gibt es verschiedene Probeentnahmestellen wie Hochbehälter, Pumpwerke, Brunnen und auch Hydranten beispielsweise bei Baustellen. Für die Probenahme von Trinkwasser hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) ein umfangreiches Regelwerk erarbeitet, um die Wasserqualität sicherzustellen und gesundheitliche Risiken zu minimieren. Auch die DIN EN ISO 19458 legt allgemeine Anforderungen an die Probenahme von Trinkwasser fest und wird in Kombination mit den DVGW-Arbeitsblättern angewendet. Diese Normen definieren die Vorgehensweise bei Probennahmen und gewährleisten standardisierte Verfahren, die nur von qualifiziertem Personal durchgeführt werden dürfen. Die Qualifikation wird durch den Sachkundelehrgang „Probenahme von Trinkwasser“ gemäß § 42 der Trinkwasserverordnung beim Institut Fresenius in Taunusstein erworben, der mit einem Abschlusstest endet.
Und wie genau ist das Vorgehen an den Entnahmestellen?
Bei der Wasserprobeentnahme selbst, handelt es sich um eine festgelegte Routine, die in einem regelmäßigen Turnus erfolgt. Diese wird vom Gesundheitsamt Limburg-Weilburg in einem Probenahmeplan vorgegeben – ebenso wie die Entnahmestellen. Es sei denn, es handelt sich um Baumaßnahmen wie z.B. Neubauleitungen. Denn hierbei wird die Leitung
erst nach einwandfreien Untersuchungsergebnissen durch den zuständigen Wasserversorger freigegeben.
In den Anlagen, Hochbehältern und Brunnen, die nur für die qualifizierten Mitarbeiter zugänglich sind, wird im ersten Schritt die Probenahmestelle gespült und die Temperatur vom Wasser gemessen. Daraufhin wird das Wasser abgestellt und das Probeentnahmeventil abgeflammt, um die Entnahmestelle steril zu halten. Anschließend wird das Wasser wieder angestellt, wobei der Wasserhahn zischen muss, was bestätigt, dass dieser steril ist, um dann die Wasserproben mit einem dafür geeigneten Behältnis zu entnehmen. Diese Behältnisse werden dann in einer Kühlbox zum Institut Fresenius transportiert. Die Proben müssen unbedingt kühl gelagert werden, um ein Wachstum von Mikroorganismen zu vermeiden.
Das Instiut Fresenius untersucht die Wasserproben innerhalb von drei bis fünf Tagen und übermittelt die Auswertung direkt an die Wasserwerke. Liegt hierbei eine Grenzwertüberschreitung vor, meldet das Institut das Ergebnis direkt dem Gesundheitsamt Limburg-Weilburg, das für die weiteren Schritte zuständig ist – wie zum Beispiel die Einleitung einer Chlorung, und beauftragt dann die Wasserwerke mit den entsprechenden Maßnahmen.
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